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Videoschneiden mit IRdeo
 Ergänzung zu dem Artikel :
"Fernregie, Black Box für fernbedienten Videoschnitt"(c't 6 + 7/98),
 Januar 2000

Die Schnittliste
Die Schnittliste ist eine Tabelle mit Start- und Stoppzeiten für die bis zu drei Zuspieler. Die Notation aller Zeiten in der IRdeo-Schnittliste erfolgt in der gängigen Form Stunden:Minuten:Sekunden.Bilder. Verkürzte Notationen sind möglich, wenn Stunden oder Minuten Null sind. Auch die Angabe der Einzelbilder (0 bis 24, entsprechend 25 Einzelbildern oder „Frames") ist optional. Um auch ältere Recorder mit reinen Zählwerken (also nicht Stunden:Minuten:Sekunden) zu unterstützen ist die Eingabe von dezimalen Zählwerksangaben möglich.
Zunächst kann man die Schnittliste sehr konventionell füllen, indem man wie in einem Editor Werte als Einschnitt- und Ausschnittwerte einträgt. Damit die Werte in der Liste berücksichtigt werden, muß in der ersten Spalte die Nummer eines Zuspielers stehen (1,2 oder 3). Sind diese drei Eingaben erfolgt, wird automatisch die Länge der Szene ausgerechnet und in der Spalte „Länge" eingetragen, sofern sie einen positiven Wert hat. Die gesamte Dauer des Schnittes wird addiert und in dem Feld „Gesamtlänge" angezeigt. Durch Auslassen der Kameranummer können Szenen erfaßt  werden, ohne daß sie im späteren Zusammenschnitt berücksichtigt werden. Auskommentierte Szenen erkennt man daran, daß ihre Länge nicht ausgewiesen wird. Die Schnittlisten werden im Textformat mit der Erweiterung „.LST" gespeichert und können auch mit anderen Editoren bearbeitet werden.

Windows Elemente
IRdeo "versteht" die übliche Bedienung von Windows Programmen. Die großen Tasten "Pfeil hoch" und "Pfeil runter" auf dem Formular haben folgende Funktion :

Ein Inkrementieren und Dekrementieren der Zeitwerte kann man auch durch Drücken der Kombination „Alt" „Cursor up" und „Alt" „Cursor down" erreichen. Durch Klick auf einen Tabellenwert wird dieser in den Editiermodus geschaltet. Wie die Fernsteuermaske kann auch die Videomaske in ihrer Größe verändert werden.

CutIn - CutOut
Neben der beschriebenen manuellen Vorgehensweise können die Werte auch interaktiv eingetragen werden. Die Taste „Cut-In" überträgt neben der Nummer des Zuspielers auch die angezeigte Zeit des ausgewählten Zuspielers als Startzeit in die Schnittliste. Um das Erstellen der Schnittliste zu vereinfachen kann „Cut-In" den Befehl „Pause" an den angeschlossenen  Zuspieler, sofern sich der Zuspieler im Pause Modus befindet (konfigurierbar bei IRdeo Plus). Nun ist die „Cut-In" Zeit eingetragen und der Zuspieler läuft. „Cut-Out" überträgt die momentan angezeigte Zeit des Zuspielers in die entsprechende Spalte der Tabelle und wechselt den Fokus in die nächste Zeile. Eine Steuerung des Zuspielers erfolgt nicht. Bei einer Fehlbedienung von „Cut-In" oder „Cut-Out" erfolgt eine akustische Warnung durch den unter Windows eingestellten Ton für das Standardsignal. Für  „Cut-In" und „Cut-Out" gibt es die Tastenkürzel <Alt>C und <Alt>T.

Allgemeine Einstellungen
Per Knopf gelangt man in die Maske mit den allgemeinen Einstellungen. Einige Einstellungen sind nur für IRdeo Plus relevant.

Einstellungen für den Aufnahmerecorder
Um Einstellungen am Aufnahmerecorder vornehmen zu können, muß man einen Namen für den Zuspieler vereinbaren. danach erscheint ein Fenster, auf dem man die notwenigen Einstellungen vornehmen kann.

Live-Schnitt
Der Live-Schnitt ist eine Methode, eine Schnittliste zu erstellen und gleichzeitig einen ersten Schnitt zu produzieren. Ist die Taste „Live" auf der Videomaske gedrückt, übertragen die Tasten „Cut-In" und „Cut-Out" nicht nur die Zeiten des Zuspielers in die Schnittliste, sondern steuern auch den Aufnahmerecorder: „Cut-In" startet ihn, „Cut-Out" kommandiert Pause. Auf diese Weise wird der sonst einmalige Schnittvorgang früherer Tage als Schnittliste protokolliert.
Falls dieser erste Schnitt gefällt, dient die Schnittliste nur als Dokumentation des Schnittes. Bei Modifikationen ändert man die Schnittliste und läßt die weiteren Versuche automatisch erstellen. Eine Option des Live-Schnittes besteht darin, mit „Cut-In" und „Cut-Out" nicht nur den Aufnahmerecorder, sondern auch den Zuspieler zu steuern. Beide Geräte werden per Einzelbildschaltung an dem gewünschten Schnittpunkt in Pausenstellung gebracht.  „Cut-In" startet beide Geräte dann quasi - simultan und überträgt die Zeit in die Schnittliste. „Cut- Out" stoppt zunächst den Aufnahmerecorder durch den Befehl „Pause" und dann den Zuspieler.

Schneiden
Der Aufnahmerecorder wird in den Modus "Aufnahmepause" gebracht. Der eigentliche Schnitt startet an dem zuletzt in der Schnittliste angeklickten Feld durch Betätigen der Taste „Schneiden". Ein blauer Balken zeigt die momentane Position innerhalb der Schnittliste an. Das Feld „Aufnahme" blinkt grün, solange auf den Einschnittpunkt gewartet wird. Unterhalb des Feldes „Aufnahme" zeigt ein Countdown-Timer die Zeit an, die bis zum nächsten Befehl (Aufnahme oder Aufnahmepause) noch verstreichen muß. Erreicht der Countdown-Timer den Wert Null, wird der Recorder gestartet. Danach blinkt das Feld Aufnahme rot, bis der Aufnahmerecorder wieder gestoppt wird. Das Display des Countdown-Timers wird schon einige Sekunden, bevor der Zähler Null erreicht hat, angehalten, damit der Update des Bildes nicht die Genauigkeit des Schnittes beeinträchtigt. Die Zeit des Countdown-Timers ist rot unterlegt, wenn die Countdown Zeit negativ wird : ohne Zurückspulen kann die Einschnittzeit nicht erreicht werden.

Lernen
Die Infrarotbefehle zum Steuern des Aufnahmerecorders müßen gelernt werden. Mindestens müssen die Befehle „Pause" und, je nach Bauart, der Befehl „Aufnahme" gelernt werden. In die Maske, in der die Einstellungen möglich sind, gelangt man durch Vergeben eines Namens des Aufnahmerekorders. Der eigentliche Lernvorgang ist identisch zu dem Vorgang, wie er in dem ersten Teile des Artikels beschrieben ist; allerdings macht die Eingabe von Makrobefehlen keinen Sinn und ist deswegen gesperrt. Ob die Infrarotcodes erfolgreich gelernt wurden, kann man durch Betätigen der Knöpfe testen.  Diese Dateien müssen im Aufbau der Bedienungsknöpfen dem Design von VIDEO_IR.CDX entsprechen; ein Beispiel ist die Datei VCR_PANA.CDX für einige Panasonic Recorder. Die Codes werden nach ihrer Position zugeordnet, eine Auswertung der Knopfbeschriftung erfolgt nicht. Überzählige Knöpfe werden ignoriert. Möchte man später Änderungen vornehmen, muß der Aufnahmerekorder erneut in der Pull-Down Box ausgewählt werden, um erneut in das Fenster zu gelangen.

Bestimmen der Offsetwerte
Damit Schnitte möglichst bildgenau gelingen, müssen die Zeitkonstanten „t Aufnahme" und „t Pause" des verwendeten Recorders sehr genau bestimmt werden. Dies erfolgt anhand von Testschnitten und gelingt trotz der langen Übertragungszeiten von Infrarotbefehlen sehr genau. Dazu sollte man das Datendisplay der Zuspieler einschalten, so daß der Zählerstand des Zuspielers mit auf dem überspielten Bild erscheint. Unterstützt der Zuspieler dieses sehr nützliche Einblenden des Zählers nicht, kann man sich mit dem Abfilmen einer Stoppuhr behelfen, und diese Aufnahmen zum Einmessen des Recorders überspielen. In beiden Fällen kann man die Schnittliste „einmess.lst" verwenden. Diese Schnittliste besteht aus mehreren Schnitten mit 5 Sekunden Dauer. Zunächst setzt man „t Aufnahme" und „t Pause" auf Null. Die Schnitte sind so angelegt, daß bei späteren Betrachten des Schnittergebnisses in Einzelbildschaltung jeweils fünf Bilder vor und nach dem Umspringen der Cut-In und Cut-Out Zeit zu erkennen sein müssen. Nach zwei bis drei Durchläufen müßte die Zeit so gut bestimmt sein, daß mit den so bestimmten Zeiten ein (fast) bildgenaues Schneiden möglich ist. Bei Zuspielern mit Timecode läßt sich die Bildnummer in jedes Bild einblenden, was die Bestimmung natürlich sehr erleichtert.

Einstellung des Zählwerkes
Für reproduzierbare Schnitte müssen nicht nur die Totzeiten des Aufnahmerecorders stimmen, sondern der Zuspieler muß auch einen eindeutigen Zeitcode liefern. Die einfachste Methode dazu besteht darin, eine Videocassette an den Anfang zurückzuspulen und das Zählwerk auf Null zu stellen. Die Fernsteuerbox auf der VIDEO Maske bietet dazu in der linken oberen Ecke den Befehl „Null" an (Symbol der grünen Leuchtdiode). Wegen großer mechanischer Beanspruchung der Bandanfangstellen ist es jedoch besser, jede Videocassette zunächst mit circa 30 Sekunden „Belanglosem" zu füllen, und am Ende dieses Intros das Zählwerk auf Null zu setzen. Auch hierfür bietet die VIDEO Maske mit den Befehlen „Bild vor" und „Bild zurück" (die oft nicht auf den Fernbedienungen zu finden sind) die entsprechende Hilfestellung. Diese Hilfestellung von der Video Maske aus ist zur Zeit auf Sony beschränkt.

Timecode
Die Einhaltung der Zeitwerte ist bei jedem Gerät ohne sogenannten „Timecode" ein Problem. Denn mit jeder Manipulation des Laufwerks (Start, Stop, Spulen, Einzelbild) verliert der Zählerstand des Videogerätes Genauigkeit. Deswegen ist auch ein Programm, das mit großem Komfort Zählerstände in Schnittlisten übernimmt nur dann eine Hilfe, wenn die Genauigkeit nicht durch viele vorherige Operationen inakzeptabel geworden ist. Dieses Problem verschwindet, wenn statt des Zählerstandes ein Timecode zur Festlegung der Schnitte benutzt wird. Der Timecode ist fest mit dem Videosignal verbunden und unabhängig von Manipulationen am Laufwerk.

Sonstiges
Problematisch kann der Schnitt nur dann werden, wenn der Aufnahmerecorder längere Zeit in Aufnahmepause gehalten wird. Die meisten Recorder schalten dann zur Schonung von Kopftrommel und Videoband nach ca. 5 Minuten ab. Sollten Stellen länger als 5 Minuten ausgelassen werden, kann kurz die Sequenz „Aufnahme" und unmittelbar hinterher „Pause" per Fernbedienung gegeben werden. Die Version IRdeo-Plus führt einen entsprechenden Zähler nach.

Viel Spass mit IRdeo !