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Die Schnittliste
Die Schnittliste ist eine Tabelle mit Start- und Stoppzeiten für
die bis zu drei Zuspieler. Die Notation aller Zeiten in der IRdeo-Schnittliste
erfolgt in der gängigen Form Stunden:Minuten:Sekunden.Bilder. Verkürzte
Notationen sind möglich, wenn Stunden oder Minuten Null sind. Auch
die Angabe der Einzelbilder (0 bis 24, entsprechend 25 Einzelbildern oder
„Frames") ist optional. Um auch ältere Recorder mit reinen Zählwerken
(also nicht Stunden:Minuten:Sekunden) zu unterstützen ist die Eingabe
von dezimalen Zählwerksangaben möglich.
Zunächst kann man die Schnittliste sehr konventionell füllen,
indem man wie in einem Editor Werte als Einschnitt- und Ausschnittwerte
einträgt. Damit die Werte in der Liste berücksichtigt werden,
muß in der ersten Spalte die Nummer eines Zuspielers stehen (1,2
oder 3). Sind diese drei Eingaben erfolgt, wird automatisch die Länge
der Szene ausgerechnet und in der Spalte „Länge" eingetragen, sofern
sie einen positiven Wert hat. Die gesamte Dauer des Schnittes wird addiert
und in dem Feld „Gesamtlänge" angezeigt. Durch Auslassen der Kameranummer
können Szenen erfaßt werden, ohne daß sie im späteren
Zusammenschnitt berücksichtigt werden. Auskommentierte Szenen erkennt
man daran, daß ihre Länge nicht ausgewiesen wird. Die Schnittlisten
werden im Textformat mit der Erweiterung „.LST"
gespeichert und können auch mit anderen Editoren bearbeitet werden.
Windows Elemente
IRdeo "versteht" die übliche Bedienung von Windows Programmen.
Die großen Tasten "Pfeil hoch" und "Pfeil runter" auf dem Formular
haben folgende Funktion :
CutIn - CutOut
Neben der beschriebenen manuellen Vorgehensweise können die Werte
auch interaktiv eingetragen werden. Die Taste „Cut-In" überträgt
neben der Nummer des Zuspielers auch die angezeigte Zeit des ausgewählten
Zuspielers als Startzeit in die Schnittliste. Um das Erstellen der Schnittliste
zu vereinfachen kann „Cut-In" den Befehl „Pause" an den angeschlossenen
Zuspieler, sofern sich der Zuspieler im Pause Modus befindet (konfigurierbar
bei IRdeo Plus). Nun ist die „Cut-In" Zeit eingetragen und der Zuspieler
läuft. „Cut-Out" überträgt die momentan angezeigte Zeit
des Zuspielers in die entsprechende Spalte der Tabelle und wechselt den
Fokus in die nächste Zeile. Eine Steuerung des Zuspielers erfolgt
nicht. Bei einer Fehlbedienung von „Cut-In" oder „Cut-Out" erfolgt eine
akustische Warnung durch den unter Windows eingestellten Ton für das
Standardsignal. Für „Cut-In" und „Cut-Out" gibt es die Tastenkürzel
<Alt>C und <Alt>T.
Allgemeine Einstellungen
Per Knopf gelangt man in die Maske mit den allgemeinen Einstellungen.
Einige Einstellungen sind nur für IRdeo Plus relevant.
Einstellungen für den Aufnahmerecorder
Um Einstellungen am Aufnahmerecorder vornehmen zu können, muß
man einen Namen für den Zuspieler vereinbaren. danach erscheint ein
Fenster, auf dem man die notwenigen Einstellungen vornehmen kann.
Live-Schnitt
Der Live-Schnitt ist eine Methode, eine Schnittliste zu erstellen und
gleichzeitig einen ersten Schnitt zu produzieren. Ist die Taste „Live"
auf der Videomaske gedrückt, übertragen die Tasten „Cut-In" und
„Cut-Out" nicht nur die Zeiten des Zuspielers in die Schnittliste, sondern
steuern auch den Aufnahmerecorder: „Cut-In" startet ihn, „Cut-Out" kommandiert
Pause. Auf diese Weise wird der sonst einmalige Schnittvorgang früherer
Tage als Schnittliste protokolliert.
Falls dieser erste Schnitt gefällt, dient die Schnittliste nur
als Dokumentation des Schnittes. Bei Modifikationen ändert man die
Schnittliste und läßt die weiteren Versuche automatisch erstellen.
Eine Option des Live-Schnittes besteht darin, mit „Cut-In" und „Cut-Out"
nicht nur den Aufnahmerecorder, sondern auch den Zuspieler zu steuern.
Beide Geräte werden per Einzelbildschaltung an dem gewünschten
Schnittpunkt in Pausenstellung gebracht. „Cut-In" startet beide Geräte
dann quasi - simultan und überträgt die Zeit in die Schnittliste.
„Cut- Out" stoppt zunächst den Aufnahmerecorder durch den Befehl „Pause"
und dann den Zuspieler.
Schneiden
Der Aufnahmerecorder wird in den Modus "Aufnahmepause" gebracht. Der
eigentliche Schnitt startet an dem zuletzt in der Schnittliste angeklickten
Feld durch Betätigen der Taste „Schneiden". Ein blauer Balken zeigt
die momentane Position innerhalb der Schnittliste an. Das Feld „Aufnahme"
blinkt grün, solange auf den Einschnittpunkt gewartet wird. Unterhalb
des Feldes „Aufnahme" zeigt ein Countdown-Timer die Zeit an, die bis zum
nächsten Befehl (Aufnahme oder Aufnahmepause) noch verstreichen muß.
Erreicht der Countdown-Timer den Wert Null, wird der Recorder gestartet.
Danach blinkt das Feld Aufnahme rot, bis der Aufnahmerecorder wieder gestoppt
wird. Das Display des Countdown-Timers wird schon einige Sekunden, bevor
der Zähler Null erreicht hat, angehalten, damit der Update des Bildes
nicht die Genauigkeit des Schnittes beeinträchtigt. Die Zeit des Countdown-Timers
ist rot unterlegt, wenn die Countdown Zeit negativ wird : ohne Zurückspulen
kann die Einschnittzeit nicht erreicht werden.
Lernen
Die Infrarotbefehle zum Steuern des Aufnahmerecorders müßen
gelernt werden. Mindestens müssen die Befehle „Pause" und, je nach
Bauart, der Befehl „Aufnahme" gelernt werden. In die Maske, in der die
Einstellungen möglich sind, gelangt man durch Vergeben eines Namens
des Aufnahmerekorders. Der eigentliche Lernvorgang ist identisch zu dem
Vorgang, wie er in dem ersten Teile des Artikels beschrieben ist; allerdings
macht die Eingabe von Makrobefehlen keinen Sinn und ist deswegen gesperrt.
Ob die Infrarotcodes erfolgreich gelernt wurden, kann man durch Betätigen
der Knöpfe testen. Diese Dateien müssen im Aufbau der Bedienungsknöpfen
dem Design von VIDEO_IR.CDX entsprechen; ein Beispiel ist die Datei VCR_PANA.CDX
für einige Panasonic Recorder. Die Codes werden nach ihrer Position
zugeordnet, eine Auswertung der Knopfbeschriftung erfolgt nicht. Überzählige
Knöpfe werden ignoriert. Möchte man später Änderungen
vornehmen, muß der Aufnahmerekorder erneut in der Pull-Down Box ausgewählt
werden, um erneut in das Fenster zu gelangen.
Bestimmen der Offsetwerte
Damit Schnitte möglichst bildgenau gelingen, müssen die Zeitkonstanten
„t Aufnahme" und „t Pause" des verwendeten Recorders sehr genau bestimmt
werden. Dies erfolgt anhand von Testschnitten und gelingt trotz der langen
Übertragungszeiten von Infrarotbefehlen sehr genau. Dazu sollte man
das Datendisplay der Zuspieler einschalten, so daß der Zählerstand
des Zuspielers mit auf dem überspielten Bild erscheint. Unterstützt
der Zuspieler dieses sehr nützliche Einblenden des Zählers nicht,
kann man sich mit dem Abfilmen einer Stoppuhr behelfen, und diese Aufnahmen
zum Einmessen des Recorders überspielen. In beiden Fällen kann
man die Schnittliste „einmess.lst" verwenden. Diese Schnittliste besteht
aus mehreren Schnitten mit 5 Sekunden Dauer. Zunächst setzt man „t
Aufnahme" und „t Pause" auf Null. Die Schnitte sind so angelegt, daß
bei späteren Betrachten des Schnittergebnisses in Einzelbildschaltung
jeweils fünf Bilder vor und nach dem Umspringen der Cut-In und Cut-Out
Zeit zu erkennen sein müssen. Nach zwei bis drei Durchläufen
müßte die Zeit so gut bestimmt sein, daß mit den so bestimmten
Zeiten ein (fast) bildgenaues Schneiden möglich ist. Bei Zuspielern
mit Timecode läßt sich die Bildnummer in jedes Bild einblenden,
was die Bestimmung natürlich sehr erleichtert.
Einstellung des Zählwerkes
Für reproduzierbare Schnitte müssen nicht nur die Totzeiten
des Aufnahmerecorders stimmen, sondern der Zuspieler muß auch einen
eindeutigen Zeitcode liefern. Die einfachste Methode dazu besteht darin,
eine Videocassette an den Anfang zurückzuspulen und das Zählwerk
auf Null zu stellen. Die Fernsteuerbox auf der VIDEO Maske bietet dazu
in der linken oberen Ecke den Befehl „Null" an (Symbol der grünen
Leuchtdiode). Wegen großer mechanischer Beanspruchung der Bandanfangstellen
ist es jedoch besser, jede Videocassette zunächst mit circa 30 Sekunden
„Belanglosem" zu füllen, und am Ende dieses Intros das Zählwerk
auf Null zu setzen. Auch hierfür bietet die VIDEO Maske mit den Befehlen
„Bild vor" und „Bild zurück" (die oft nicht auf den Fernbedienungen
zu finden sind) die entsprechende Hilfestellung. Diese Hilfestellung von
der Video Maske aus ist zur Zeit auf Sony beschränkt.
Timecode
Die Einhaltung der Zeitwerte ist bei jedem Gerät ohne sogenannten
„Timecode" ein Problem. Denn mit jeder Manipulation des Laufwerks (Start,
Stop, Spulen, Einzelbild) verliert der Zählerstand des Videogerätes
Genauigkeit. Deswegen ist auch ein Programm, das mit großem Komfort
Zählerstände in Schnittlisten übernimmt nur dann eine Hilfe,
wenn die Genauigkeit nicht durch viele vorherige Operationen inakzeptabel
geworden ist. Dieses Problem verschwindet, wenn statt des Zählerstandes
ein Timecode zur Festlegung der Schnitte benutzt wird. Der Timecode ist
fest mit dem Videosignal verbunden und unabhängig von Manipulationen
am Laufwerk.
Sonstiges
Problematisch kann der Schnitt nur dann werden, wenn der Aufnahmerecorder
längere Zeit in Aufnahmepause gehalten wird. Die meisten Recorder
schalten dann zur Schonung von Kopftrommel und Videoband nach ca. 5 Minuten
ab. Sollten Stellen länger als 5 Minuten ausgelassen werden, kann
kurz die Sequenz „Aufnahme" und unmittelbar hinterher „Pause" per Fernbedienung
gegeben werden. Die Version IRdeo-Plus führt einen entsprechenden
Zähler nach.